Chronik

Man wird sich fragen, warum Chronik der Feuerwehr? Warum nicht Chronik der Freiwilligen Feuerwehr. Es feiert doch die Freiwillige Feuerwehr Neuried ihr Jubiläum.

Da beginnt bereits die Chronik, die schriftliche Darstellung der Geschichte. Da der Chronist bei der Gründung nicht dabei war, ist er auf Überlieferungen angewiesen. Das Feuerwehr Protokollbuch aus der Gründungszeit wurde in den Wirren des Krieges 1914 – 1918 vernichtet. Es sind jedoch noch genügend alte Schriftstücke und Dokumente vorhanden. Aus diesen konnte Nachstehendes entnommen werden:

(Anklicken um Jahresblock zu öffnen)

1874-1900

Das älteste noch vorhandene Feuerwehr Schriftstück ist von 1874. Es ist der Bericht über die am 27.10.1874 abgehaltene Quartalsübung der Pflichtfeuerwehr Neuried. Erstmalig wurde die Pflichtfeuerwehr erwähnt, mit gleichzeitiger Kritik der Inspektoren von Pasing. Diese lautete:

„Die erst im Entstehen begriffene Feuerwehr zeigt guten Willen, arbeitet ruhig und mit großem Eifer. Nach einigen noch abzuhaltenden Übungen wird sich selbige jeder anderen Landfeuerwehr an die Seite stellen können.“

Die Freiwillige Feuerwehr Neuried wurde 1876 gegründet und wegen Unstimmigkeiten und finanziellen Schwierigkeiten nach einiger Zeit wieder aufgelöst.

Die Pflichtfeuerwehr hatte am 26.04.1878 30 Mitglieder, die Freiwillige 3 Mitglieder. Da es Pflicht und Freiwillige Feuerwehr gab, ist es die Chronik der Feuerwehr Neuried. Bei dieser Kombination aus Pflicht und Freiwilliger Feuerwehr wird in einem Übungsbericht vom 30.05.1878 von der Gemeindefeuerwehr Neuried berichtet.

Die Freiwillige Feuerwehr Neuried wurde zum Ende 1878 wieder gegründet. Sie wurde am 01.05.1879 dem Bezirks Feuerwehrverband angeschlossen. Dieser Tag ist der Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Neuried. An diesem Tag hatte die Wehr bereits 42 Mitglieder. Als Kommandant kann man den Namen Sammer und als Vorstand den Namen Hunger lesen, der gleichzeitig Bürgermeister war.

Aus einem Schriftstück vom 07.04.1882 kann man folgendes entnehmen:

Die Gemeinde Neuried hatte 34 Familien, 233 Seelen und 35 Gebäude. Folgende Feuerwehrgeräte wurden außerdem erwähnt: 1 Druckspritze, 3 Leitern, 50 m Schläuche und 2 Feuerhaken.

Außerdem wurde beabsichtigt, Steigseile, Steigerbeile, Mannschaftsgurte und Haken zum Gesamtpreis von M 315,15 zu kaufen.

Die Gemeinde Neuried hatte bis dahin für die Feuerwehr bereits folgende Beträge ausgegeben:

Für eine Löschmaschine M 550, für Schläuche M 84 und für eine Leiter M 20.

Das knappe Geld spielte eine große Rolle. Dies geht immer wieder aus Berichten hervor. Ein Schreiben vom 25.04.1887. An den Hochverehrlichen Feuerwehr Bezirksausschuß, Bittgesuch der Freiwilligen Feuerwehr Neuried um eine Standarte mit Laterne. Es wird in diesem Schreiben unterständigst um Gewährung einer Standarte mit Laterne gebeten.

Die nächste größere Anschaffung geht aus nachstehendem Schreiben hervor. Neuried am 29.10.1899.

Von der Landgemeindeverwaltung Neuried

Betreff: Anschaffung einer neuen mechanischen Schubleiter. Gesuch um Beihilfe zur Kostendeckung. Da die alte Stutzenleiter unbrauchbar geworden ist und wir deshalb zur Anschaffung einer neuen mechanischen Schubleiter gezwungen sind, aber mangels an verfügbaren Mitteln zur Deckung der Kosten einen Zuschuss von M 50 bedürfen.

1900-1930

Der Zuschuss wurde am 2.2.1900 genehmigt.

1911 war in unserer Gemeinde ein großer Brand. Das Anwesen Saller (Lehner) wurde zum Teil zerstört. Von den folgenden Jahren ist nichts besonderes zu berichten.

Dann kamen die Kriegsjahre 1914 – 1918. Aus einem Schreiben vom 02.04.1916 ist folgendes zu entnehmen.

Die Freiwillige Feuerwehr Neuried besteht zurzeit aus 18 Mitgliedern. Von denen die Mehrheit aus älteren Männern besteht, die im Frieden nur passive Mitglieder waren, während des Krieges jedoch aktiv beitraten.

Diese Jahre gingen auch an unserer Wehr nicht spurlos vorbei. Mehrere Kameraden kehrten nicht mehr in unsere Reihen zurück.

1919 hatte unsere Feuerwehr bereits wieder 37 aktive Mitglieder.

Am 31.12.1925 wurde das jetzt noch vorhandene Protokollbuch unserer Wehr begonnen. Dies wurde vom damaligen Schriftführer Franz Schuster neu angelegt. Es ist zu diesem Zeitpunkt folgender Gerätestand zu entnehmen:

* 1 Druckspritze
* 1 Saug- und Druckspritze
* 300 m Schläuche
* 1 Schlauchkarren
* 1 Schiebeleiter
* 1 Stangenleiter
* 2 Feuerhaken
* 3 Strahlrohre
* 19 Uniformröcke.

Generalversammlung und Neuwahl 1927.

Am 02.01.1927 wurde bei der Generalversammlung die Neuwahl des Feuerwehr Kommandos durchgeführt. Gewählt wurden:

Franz Schuster als Kommandant, bisher Schriftführer Johann Fichtl als Vorstand und

Thomas Bauer als Adjutant und Schriftführer.

Außerdem wurde beschlossen, dass jedes von der Feuerwehrübung unentschuldigtes Fernbleiben mit einer Mark Geldbuße bestraft wird.

Aus dem Jahre 1929 wurde wieder von einem großen Feuer in Neuried berichtet. Im Anwesen vom Hofmann Bauern brannte es. Durch das schnelle Eingreifen unserer Feuerwehr konnte ein Ausbreiten des Feuers verhindert werden.

In den folgenden Jahren konnte man eine rege Tätigkeit verfolgen. Geräte und Ausrüstungen wurden gekauft. Dies war des oft fehlenden Geldes wegen nicht immer leicht.

Auch wurden regelmäßige Christbaumfeiern und Faschingsbälle abgehalten. Mit den meistens sehr spärlichen Überschüssen und den Gemeindezuschüssen wurden die Gerätschaften bezahlt. Übungen wurden regelmäßig abgehalten. Unsere Feuerwehr wurde zu zahlreichen Bränden und Hilfeleistungen in Neuried und den Nachbargemeinden gerufen.

Auch traurige Ereignisse wurden immer wieder erwähnt. Am 23.09.1932 hatten wir wieder eine traurige Pflicht zu erfüllen. Unserem langjährigen Adjutanten und Schriftführer Thomas Bauer mussten wir die letzte Ehre erweisen. Er war an den Folgen eines Berufsunfalles als Schmid gestorben.

1930-1950

Als neuer Schriftführer und Kassier wurde bei der Generalversammlung am 06.01.1933 Sanktjohanser Sebastian gewählt.

Nun wieder ein freudiges Ereignis.

Die Gemeinde Neuried hat eine Motorspritze gekauft. Diese „Robel Motorspritze“ mit Protze wurde am Sonntag, den 03.09.1933 der Freiwilligen Feuerwehr Neuried übergeben. Diese Anschaffung war eine große Bereicherung für unsere Wehr.

Die bis jetzt angeschafften Feuerwehrgeräte, Schläuche und die Motorspritze sind im Gemeindehaus untergebracht. Da die Raum und Platzverhältnisse eine weitere Anschaffung von Geräten nicht mehr zulassen, wird ein großer Plan gefasst.

Ein neues Feuerwehrhaus soll gebaut werden. Doch so ein Vorhaben, das mit großen finanziellen Problemen verbunden ist, muss erst reifen. Das machte dem Kommandanten, Franz Schuster, dem Vorstand Anton Lorber und allen Kameraden und der Gemeinde Sorgen. Auch dem 1935 neu gewählten Vorstand Johann Metschl blieb dies nicht erspart. Johann Metschl war bis 1947 Vorstand und immer mit Rat und Tat für unsere Wehr zu haben.

1936 war es dann so weit. Der erste Spatenstich für unser Feuerwehrhaus wurde gemacht. Ein jahrelanger Traum wird nun Wirklichkeit. Die Fertigstellung war 1937. Es wurden viele Arbeitsstunden geleistet. Die mit oft großen Opfern erworbenen Geräte konnten nun ordnungsgemäß untergebracht werden. Auch konnten wir nun im Schlauchturm unsere Schläuche trocknen. Dies war immer ein großes Problem.

Die Männer unserer Feuerwehr wurden bis jetzt durch Hornisten alarmiert. Die Hornisten liefen im Alarmfall mit ihren Signalhörnern das Dorf auf und ab und bliesen Alarm. Die letzten Hornisten unserer Feuerwehr waren Renck Martin und Sammer Titus sen.

Von 1939 ab wurden wir mit Sirenen alarmiert.

In den folgenden Jahren wurde von zahlreichen Einsätzen unserer Wehr bei Gebäude und Waldbränden berichtet.

Nun kamen die traurigen Kriegsjahre 1939 – 1945. Viele Kameraden mussten die Feuerwehruniform mit der eines Soldaten tauschen und fern der Heimat sein. Dadurch wurde unsere Wehr sehr geschwächt. Am 07.09.1942 hatten unsere Feuerwehrmänner nach einem Luftangriff in Forstenried ihren ersten Kriegseinsatz zu bestehen.

Am 21.12.1942 wurde bei einem Luftangriff auf München auch unsere Gemeinde schwer getroffen. Es mussten 7 Großbrände und 5 kleinere Brände gelöscht werden. Unsere Feuerwehrmänner waren drei Tage und Nächte pausenlos im Einsatz.

Am 07.09.1943 wurde bei einem Luftangriff Neuried wieder schwer getroffen. Es mussten wieder zahlreiche Brände bekämpft werden. Außerdem wurden von einer Luftmine die meisten Hausdächer abgedeckt und Fenster gingen in Scherben.

Am 24.04.1944 wurde unsere Gemeinde durch einen Glücksfall von einer Brandkatastrophe bewahrt. Durch zahlreiche abgeworfene Brandbomben gingen am Ortsrand Strohhaufen in Flammen auf.

Auch dieser Krieg hat wieder Lücken in unsere Reihen gerissen. Wir mussten mehrere Kameraden betrauern, denen wir ein stetes Andenken bewahren.

Nun kam die Nachkriegszeit nach 1945. Diese war auch für die Feuerwehr sehr schwer.

Am 01.03.1947 fand die erste Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Neuried nach dem Krieg statt.

Tagesordnung:
1. Kassenbericht
2. Gesetz über das Feuerlöschwesen
3. Neuwahl
4. Verschiedenes

Es wurden folgende Feuerwehrkameraden gewählt:

Kommandant wieder Franz Schuster, Stellvertreter Blessing Jakob, Vorstand Lorber Max, Schriftführer und Kassier Sanktjohanser Sebastian, Zeugwart Schopf Josef.

Unsere Feuerwehr hatte an diesem Tag bereits wieder 45 Mitglieder.

Der erste Gautag nach dem Krieg fand am 06.06.1948 in unserer Gemeinde Neuried statt, was uns mit Stolz erfüllte.

Die Tagesordnung war:
1. Der erste Gautag nach dem Krieg
2. Uniformierung und Beschaffung von Schläuchen
3. Feuerwehren und Besatzungsmacht
4. Aufbau der Feuerwehren
5. Verschiedenes

Um 14.00 Uhr fand eine Übung der Feuerwehren Gräfelfing, Planegg und Neuried statt. Diese wurde von Kreisbrandinspektor Scherzl abgenommen.

1950-1975

Am 30.04.1950 wurde nach einer Pause von 38 Jahren in Neuried wieder ein Maibaum aufgestellt. An diesem Gemeindeereignis war die Freiwillige Feuerwehr maßgeblich beteiligt. Auch ein Maitanz wurde organisiert.

1951 wurde unsere Wehr neu eingekleidet. 30 neue Uniformen wurden gekauft. Jeder Feuerwehrmann bezahlte DM 15. Von der Feuerwehrkasse wurden DM 494 bezahlt. Der größere Rest wurde von der Gemeinde getragen. Nun war unsere aktive Mannschaft neu und einheitlich uniformiert.

Am 09.02.1952 wurde von unserer Feuerwehr eine große Feier begangen. Unser Kommandant, Franz Schuster, hatte sein 25 jähriges Kommandanten Jubiläum. Dies wurde von uns feierlich begangen. Der Jubilar, der unermüdlich für unsere Feuerwehr tätig war, wurde groß geehrt. Unsere Wehr hat ihm viel zu danken.

Da Franz Schuster zum Bürgermeister gewählt wurde, war es für ihn schwer, auch noch unser Kommandant zu sein. Er trat deshalb als Kommandant zurück, war jedoch noch bis 1960 als Kreisbrandmeister tätig. Bei der Wahl am 05.04.1952 wurde Kraus Rudolf als Kommandant und Lorber Max als Vorstand gewählt.

Am 30.05.1953 mussten wir unserem langjährigen Schriftführer und Kassier, Sebastian Sanktjohanser, die letzte Ehre erweisen. Er war 40 Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neuried und immer für das Wohl unserer Wehr tätig.

Als Nachfolger wurde bei der Generalversammlung am 16.01.1954 unser Kamerad Karl Blessing zum neuen Schriftführer und Kassier gewählt.

Am 25.06.1955 wurde uns das erste Feuerwehrauto übergeben.

Bei der am 01.12.1956 stattgefundenen Generalversammlung wurde die Neuwahl des Kommandanten durchgeführt. Gewählt wurde mit großer Stimmenmehrheit der stellvertretende Kommandant, unser Kamerad Vetterl Georg. Seitdem ist er unser Kommandant und lenkt die Geschicke unserer Wehr mit unermüdlichem Fleiß. Als Stellvertreter wurde Schopf Johann gewählt.

Am 07.06.1959 feierten wir unser 80 jähriges Jubiläum mit großem Umzug.

Am 07.11.1959 wurde von unseren Feuerwehr Kameraden die erste Prüfung für das Leistungsabzeichen mit Erfolg abgelegt.

Seit dieser Zeit bis jetzt ist unser Kommandant als Schiedsrichter für die Abnahme der Leistungsprüfungen tätig.

Im Januar 1960 wurde bei der Hauptversammlung das Amt Schriftführer und Kassier getrennt. Als Schriftführer wurde Reiter Jakob gewählt.

Nun ist wieder von einem Brand in Neuried zu berichten. Am Abend des 09.09.1960 brach im Anwesen vorn Sperr Benno ein Großbrand aus. Unsere Feuerwehr war bis in die Morgenstunden im Einsatz. Nachbarliche Löschhilfe leisteten unsere Kameraden aus Gräfelfing und Planegg.

Im April 1961 erhielten wir unsere ersten drei Pressluft Atemschutzgeräte.

Bis zu dieser Zeit hatten wir unsere Löschwasserversorgung vom idyllischen Dorfweiher. Außerdem war beim „Blessing Bauern“ eine unterirdische Wasserreserve, welche heute noch besteht. Der Dorfweiher wurde 1961 eingefüllt. Dabei verschwand ein Neurieder Wahrzeichen. Seitdem haben wir eine zentrale Löschwasserversorgung mit Unterflurhydranten. Dadurch kann in kürzester Zeit jedes Gebäude mit Löschwasser erreicht werden.

Bei der Generalversammlung 1962 wurde unser stellvertretender Kommandant Schopf Johann außerdem zum Vorstand gewählt.

Am 23.05.1964 war für unsere Feuerwehr wieder ein Ereignis. Es wurde uns, verbunden mit einer Feier, vom Bürgermeister Schuster ein Löschfahrzeug LF 16 übergeben.

Dieses neue Löschfahrzeug LF 16 wurde bereits am 26.06.1964 eingesetzt. Ein schweres Unwetter mit Hagel verursachte verheerende Überschwemmungen. Das LF 16 hat sich hier bereits bestens bewährt. Wir hatten 30 Mann im Einsatz.

Bei der Jahreshauptversammlung, am 05.01.1967 waren wieder Neuwahlen. Unser Kassier, Blessing Karl, wurde zum stellvertretenden Kommandanten und Einberger Josef als Vorstand gewählt. Am 14.10.1966 erhielten wir unsere ersten Funksprechgeräte.

1967 wurde unser Kamerad, Höfelmaier Ludwig, Zeugwart. Vom Zeugwart und der Mithilfe aller Kameraden hängt die Pflege und Wartung der Geräte und Fahrzeuge ab.

Im November 1967 wurde uns ein Lichtmastanhänger übergeben. Dieser ist speziell für die Beleuchtung von Einsatzstellen.

Am 30.06.1967 wurde unsere Feuerwehr wieder alarmiert. Großbrand im landwirtschaftlichen Anwesen unseres Kameraden Hunger. Der Brand wurde durch unsere Wehr, die Nachbarwehren und die Berufsfeuerwehr München bekämpft. Stall und Scheune brannten ab. Durch gute Zusammenarbeit konnte das Wohnhaus gerettet werden.

Die Einwohnerzahl von Neuried wuchs. Somit wurden die Aufgaben unserer Feuerwehr auch immer größer. Es mussten neue Geräte angeschafft werden. Dadurch wurde der Platz im Feuerwehrhaus zu klein. Und wieder musste an Bauen gedacht werden.

1969 wurde mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses begonnen. Die Fertigstellung war dann 1970.

Aus diesem Grunde wurde das 1969 fällige 90 jährige Jubiläum unserer Freiwilligen Feuerwehr erst im Mai 1970 gefeiert.

Das Fest begann mit der Einweihung des neuen Gerätehauses mit Schulungsräumen und Wohnungen. Auch unsere neue Fahne wurde geweiht. Bei dieser Feier wurden unserer Wehr ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 und ein Mannschaftsbus übergeben. Diese neuen Fahrzeuge waren ebenfalls zur Weihe aufgestellt. Es war ein großes Fest mit Zeltbetrieb.

Im Januar 1971 wurde unser Kamerad Sperr Rudolf zum Löschmeister ernannt und im Sommer 1971 Stellvertretender Kommandant unserer Wehr. In diesem Amt ist Sperr bis heute tätig.

Nun kam für unsere Feuerwehr ein neues Problem. In Neuried wurden hohe Wohnanlagen gebaut. Für die Personenrettung wird eine fahrbare Leiter benötigt. Doch die Kosten sind enorm. Aufgrund des hohen Preises war die Anschaffung sehr schwierig.

Im Oktober 1971 war es dann so weit. Unserer Wehr wurde eine Kraftfahr Drehleiter mit einem 4 Mann Korb und angebauter Trage übergeben. Die Steighöhe dieser Leiter ist 30 Meter, der Kostenpunkt DM 307.000

1973 wurde unser Kommandant Kreisbrandinspektor.

Die 1939 eingeführte Alarmierung unserer Feuerwehr mit Sirenen wurde bei uns 1973 durch die stille Alarmierung abgelöst. Es erhielt jeder Feuerwehrmann einen Funkalarmempfänger in die Wohnung. Die Alarmierung wird von der im Landratsamt München installierten Alarmzentrale ausgelöst. Es mussten für die Anschaffung der Geräte ca. DM 60.000 ausgegeben werden.

Am 07.10.1974 wurde unser Kamerad Märkl Manfred zum Vorstand unserer Wehr gewählt. Mit großem Fleiß und Geschick ist er in diesem Amt tätig. Vor Märkl war Apfelböck Franz sen. ca. 2 1/2 Jahre Vorstand.

1975-1990

Nun wurde unser Gerätepark wieder um ein wichtiges Rettungswerkzeug erweitert.

Am 21.01.1977 wurde unserer Wehr ein Hydro Spreizer kombiniert mit Hydro Schere vom Spender, Herrn Benno Hettlage, Fa. Hettlage, Neuried übergeben. Dieses Gerät wurde zur Rettung von eingeklemmten Personen und bei sonstigen Unfällen von unserer Feuerwehr bereits mehrmals eingesetzt.

Ostermontag, 04.01.1977, 3.34 Uhr wurde unsere Wehr alarmiert. Brand im Neurieder Reitstall. Die Flammen griffen rasch um sich. Unsere Nachbar Wehren aus Gräfelfing und Planegg leisteten Hilfe. Es waren insgesamt 84 Feuerwehrmänner im Einsatz. Mehrere Pferde kamen in den Flammen um.

Im Juli 1978 wurde von einigen Kameraden unser neuer Gerätewagen vom Hersteller abgeholt. Dieser wurde uns am 04.11. 1978 im Rahmen einer kleinen Feier offiziell übergeben.

Hier ein kurzer Überblick von unseren Einsätzen im Jahr 1978. Wir wurden 1978 insgesamt 55mal alarmiert. Davon waren:

9 Brandeinsätze, 19 Technische Hilfeleistungen, 8 Verkehrsunfälle, 6 mal wurden von uns Wohnungen geöffnet, 5 mal mussten Wespen vernichtet werden und 8 mal rückten wir bei Fehlalarmen aus. Bei den Verkehrsunfällen wurden auch Verletzte und eingeklemmte Personen geborgen. Diese 55 Alarmierungen forderten von unseren beteiligten Feuerwehrmännern 525 Arbeitsstunden. Die geleisteten Stunden für Feuerwehrübungen sowie zur Instandhaltung der Geräte, Fahrzeuge und Probefahrten sind hier nicht enthalten.

Bei unserer Jahreshauptversammlung am 15.01.1979 feierten wir gleichzeitig ein Jubiläum. Unser Kamerad Blessing Karl ist 25 Jahre Kassier unserer Wehr. Vom Kommandant Vetterl und Vorstand Märkl wurde unser Jubilar geehrt. Als Anerkennung wurden ihm eine Urkunde und Geschenke überreicht.

Am 19.05.1979 feiert unsere Freiwillige Feuerwehr Neuried ihr „100 jähriges Gründungsjubiläum“.

Wie aus der Chronik hervorgeht, können wir mit Stolz zurückblicken.

Die von uns und unseren Kameraden seit 100 Jahren freiwillig geleisteten Arbeiten waren immer für den in Not geratenen Nächsten. Bei jedem Einsatz setzt ein Feuerwehrmann außer seiner Zeit eventuell seine Gesundheit und Leben ein.

Auch für die Zukunft geloben wir Einer für Alle, Alle für Einen und Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.

Für die ersten 100 Jahre
Alois Degmayr (Verfasser)

Bei der Jahreshauptversammlung 1980 zählt die Freiwillige Feuerwehr Neuried erstmals 100 Mitglieder, die sich wie folgt aufteilen: 56 aktive, 8 passive, 5 Ehren- und 31 fördernde Mitglieder. Um auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kameradschaft unter den nicht oder mehr aktiven zu stärken, wird in diesem Jahr ein so genannter „gemütlicher Nachmittag“ eingeführt, zu dem einmal im Jahr alle nicht aktiven Mitglieder eingeladen werden.

Mit der Änderung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes unterscheidet man ab 1982 die Feuerwehr als Einrichtung der Gemeinde und den Feuerwehrverein. Außerdem ändert sich der Turnus für die Wahl der Kommandanten auf sechs Jahre; der Verein der freiwilligen Feuerwehr Neuried passt sich an und wählt seither auch die übrigen Vorstandsmitglieder in sechsjährigem Turnus.

Kommandantenstellvertreter Rudolf Sperr löst 1982 seinen Vorgänger Georg Vetterl ab, der nach 25 Jahren, in denen er unserer Wehr zunächst als Kommandantenstellvertreter und dann als Kommandant zur Verfügung stand aus Altersgründen nicht mehr kandidiert. Vetterl wird für diese Leistung zum Ehrenkommandanten ernannt und von der Gemeinde mit einer Festsitzung des Gemeinderates geehrt. Zum Kommandantenstellvertreter wird Ludwig Höfelmayr gewählt. Nach 28 Jahren als Kassier lässt sich auch Karl Blessing in diesem Jahr durch seinen Sohn Gottfried Blessing ablösen. Nachdem mit mehr als den damaligen 64 aktiven Feuerwehrleuten ein sinnvolles Üben an den Fahrzeugen und Geräten nicht möglich erscheint, erlässt der Kommandant 1982 eine Warteliste für Männer, die in den aktiven Feuerwehrdienst aufgenommen werden wollen.

Erfreut stellt Vorstand Märkl fest, dass bei der Jahreshauptversammlung 1983 von 64 aktiven Mitgliedern immerhin 62 anwesend sind.

Im April 1983 wird dann ein neues Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt.

Bei einem schweren Verkehrsunfall kann die Feuerwehr 3 junge Menschen im Sommer 1983 nur noch tot bergen.

Im Dezember 1983 erteilt der TÜV Regensburg der Feuerwehr Neuried die Note 1 für Gerätepflege.

Während die Freiwillige Feuerwehr 1984 versucht auch das kulturelle Leben in Neuried zu bereichern, indem sie zusammen mit anderen Vereinen einen Maitanz organisiert, muss sie in diesem Jahr auch 127 Einsätze bewältigen. So fordert unter anderem das schwere Hagelunwetter vom 12.07.1984 viele Einsatzstunden; Unterführungen sind überschwemmt, Dächer und Fenster zerstört und die Feuerwehr tagelang im Einsatz. Zwei Tage nach dem Hagel werden unsere Kameraden sogar im Bezirkskrankenhaus Haar zum Dachdecken eingesetzt. Doch der Eifer der Feuerwehrleute lässt nicht nach: So wird im Oktober die Brandschutzübung mit den benachbarten Feuerwehren Planegg und Gräfelfing mit insgesamt 130 Feuerwehrleuten in Neuried bei der Firma Comedol abgehalten.

Außerdem nehmen im gleichen Jahr noch 35 Neurieder Kameraden erfolgreich an einer Leistungsprüfung teil.

Auf Initiative von Bürgermeister Wolowicz, der die Feuerwehrler beim Volkstrauertag 1983 wieder einmal frieren sah, werden im Jahr 1984 fünfzig Ausgehmäntel von der Gemeinde beschafft.

Am 26.04.1985 findet erstmalig der Kreisfeuerwehrtag in Neuried statt. 750 Feuerwehrleute werden dabei in unserer Mehrzweckhalle verpflegt und unser Ehrenkommandant Georg Vetterl wird vom Landrat Dr. Gillessen zum Ehrenkreisbrandinspektor ernannt. Wenige Tage später findet ihm zu Ehren ein Fackelumzug mit Vertretern aller Landkreisfeuerwehren durch Neuried statt. Nachdem die Radioaktivität auch bei Feuerwehreinsätzen eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt, erhält die Feuerwehr Neuried im Kameraden Franz Apfelböck senior erstmals einen Strahlenschutzfachmann. Außerdem wird die Satzung in diesem Jahr an das neue Feuerwehrgesetz angepasst.

1986 stiftet Kamerad Peter Blöckinger seiner Feuerwehr ein selbst geschnitztes Taferl.
Bei der Festversammlung der Feuerwehren in Planegg wird unserem Kommandanten Rudolf Sperr 1987 das Deutsche Feuerwehrkreuz in Silber verliehen.

Bei den Vorstandschaftswahlen anlässlich der Jahreshauptversammlung 1988 wird Schriftführer Wolf Strehler zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er löst damit Manfred Märkl ab, der nach 13 Jahren nicht mehr kandidiert hatte. Zum neuen Schriftführer wird Michael Denner gewählt. Emil Saal löst Ludwig Höfelmayr als Kommandantenstellvertreter ab und das Amt des 2. Vorsitzenden wird eingeführt und mit Guido Lechner besetzt. Die Ausbildung zum Truppmann wird 1988 erstmals vom Kreisausbildungszentrum in Haar abgespalten und im Würmtal durchgeführt.

Und auch ein Einsatzrekord ist im Jahre 1988 zu verzeichnen: In 131 Einsätzen mussten die Feuerwehrleute aus Neuried 1455 Stunden leisten; davon alleine 57 Einsätze wegen Sturmschäden.

Bei der Jahreshauptversammlung 1989 spricht Bürgermeister Wolowicz der Freiwilligen Feuerwehr Neuried ein Lob aus. Er sagt wörtlich: „Die Feuerwehr kann sich auf die Gemeinde verlassen, wie sich die Gemeinde auf die Feuerwehr verlassen kann.“

Im Juni 1989 erhält die Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug, das bei den Feierlichkeiten anlässlich des 110jährigen Gründungsfestes im Juli eingeweiht wird.

Da zum 31.12.1989 nur mehr 54 Feuerwehrkameraden aktiv sind, wirbt Kommandant Rudi Sperr bei der Jahreshauptversammlung für neue aktive Mitglieder.

Im Februar 1990 verschenkt die Gemeinde Neuried das alte Löschgruppenfahrzeug an die Gemeinde Teterow in Mecklenburg-Vorpommern, wohin es von einigen Kameraden überbracht wird. Und im gleichen Monat veranstaltet die Feuerwehr Neuried zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk einen Faschingsball, der Neuried über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt werden lässt.

1990-2000

1990 ist aber auch ein Rekordjahr bei den Einsätzen; so müssen die Feuerwehrleute 151 Einsätze mit vielen Sturmschäden bewältigen, in denen sie 1410 Stunden leisten. Kreisbrandmeister Peter Heizer spricht hierfür seinen Dank bei der Jahreshauptversammlung 1991 aus. Durch die Werbung des Kommandanten ist die Zahl der Aktiven zum Jahresende wieder auf 60 angewachsen.

Nachdem Wolf Strehler bei den Kommunalwahlen 1990 zum 2. Bürgermeister gewählt wurde gibt er sein Amt als 1.Vorsitzender des Feuerwehrvereins 1991 nach nur drei Jahren zurück. Zu seinem Nachfolger wird sein Stellvertreter Guido Lechner und als 2. Vorsitzender Ehrenfried Sigmund gewählt.

In dieser Jahreshauptversammlung verspricht Bürgermeister Götz der Feuerwehr ein neues Gerätehaus, da das alte Gerätehaus einem Dorfzentrum weichen soll.

Nach Ausscheiden des ehrenamtlichen Gerätewartes Ludwig Höfelmayr aus dem aktiven Dienst und bedingt durch den notwendigen Anstieg von Fahrzeugen und Gerätschaften der Feuerwehr war die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes durch die Gemeinde unumgänglich geworden. Zum 01.12.1991 wird Daniel Czech von der Gemeinde als Gerätewart eingestellt.

Bei der Jahreshauptversammlung 1992 weist die Feuerwehr Neuried 130 Mitglieder auf, die sich wie folgt zusammensetzen: 60 aktive, 12 passive, 6 Ehren- und 52 fördernde Mitglieder.

Bei einem großen Waldbrand an der Maxhofstraße wird dann am 26.04.1992 das Können der Neurieder Feuerwehrleute wieder auf die Probe gestellt. Zusammen mit fünf anderen Feuerwehren und unterstützt durch Hubschrauber mit Wasserbehältern bekämpfen insgesamt mehr als 250 Feuerwehrleute diesen Großbrand in einem Biotop bis tief in die Nacht hinein. Die Nachlöscharbeiten dauern auch noch den folgenden Tag an.

1993 wird ein Plangutachten für das neue Feuerwehrgerätehaus erstellt.

Bei den Neuwahlen 1994 übernimmt Schriftführer Michael Denner das Amt des Kommandanten von Rudolf Sperr, der aus Altersgründen nicht mehr kandidiert. Neuer Schriftführer wird Konrad Grabmaier.

Im April 1994 findet der Kreisfeuerwehrtag zum zweiten Mal in Neuried statt; 700 Kameraden aus dem gesamten Landkreis finden diesmal in unserer Mehrzweckhalle Platz. Im gleichen Jahr erhält die Feuerwehr Neuried einen Sicherungsanhänger zur Absicherung von Unfall- und Einsatzstellen insbesondere auf der Autobahn und der Kreisstraße M4. Ab 01.07.1994 wird Klaus Kilian hauptamtlicher Gerätewart. Außerdem genehmigt der Gemeinderat den Bebauungsplan 22, in dem auch das neue Gerätehaus enthalten ist; das Grundstück ist bereits im Besitz der Gemeinde.

Erste Planskizzen vom neuen Feuerwehrgerätehaus liegen 1995 vor.

Um eine Jugendgruppe ab 14 Jahren bilden zu können ist es notwendig, dass 1996 die Satzung unserer Wehr geändert wird; die Aufnahme in den Feuerwehrverein ist jetzt schon mit 14 Jahren möglich. Und um mit der Zeit zu gehen beschließt die Vorstandschaft außerdem mehrheitlich, in Zukunft auch Frauen zum aktiven Feuerwehrdienst zuzulassen.

Im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Neuried bietet 1996 erstmals die Freiwillige Feuerwehr einen Schnuppertag für 13 – 18-jährige Jugendliche an. Daraus ergibt sich eine starke Jugendgruppe mit 16 Jugendlichen. Unter diesen sind auch 2 Mädchen (Judith Meyer und Jessica Möllmann) als aktive Feuerwehrleute.

1997 werden von der Gemeinde die Schutzanzüge Bayern 2000 für die Feuerwehr beschafft.

Zur Jahreshauptversammlung am 09.01.1998 erreicht die Freiwillige Feuerwehr Dank der starke Jugendgruppe einen Mitgliederstand von 150, die sich wie folgt zusammensetzen:

70 aktive, 12 passive, 11 Ehren- und 57 fördernde Mitglieder.

Bei einem Treffen mit vielen Kameraden, die mit ihm lange Zeit zusammengearbeitet haben, wird unser aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst ausgeschiedener Alt-Kommandant Rudolf Sperr am 24.10.1998 zu Ehrenkommandanten ernannt.

Den Heiligen Abend 1998 verbringen die Neurieder Feuerwehrleute nicht bei ihren Familien unter dem Christbaum. Am späten Vormittag war im Obergeschoss der Gasthauses Forst Kasten ein Brand ausgebrochen, der schnell auf den Dachstuhl übergriff. Die Feuerwehr Neuried ist mit Unterstützung der Feuerwehren aus Planegg und Gräfelfing bis in die späten Abendstunden damit beschäftigt, den Brand zu bekämpfen und kann so ein vollständiges Niederbrennen der Traditionsgaststätte verhindern.

1999 begeht die Freiwillige Feuerwehr Neuried ihr 120-jähriges Gründungsfest im Rahmen eines Würmtalkameradschaftsabends in der Mehrzweckhalle.

Für den Ersatz des alten Mehrzweckfahrzeuges wird in diesem Jahr ein neuer Mercedes Sprinter angeschafft.

Am 21.05.1999 muss die Feuerwehr Neuried dann wieder einmal über ihren eigentlichen Einsatzbereich hinaus tätig werden. Kommandant Denner fährt mit 15 Kameraden nach Traubing im Landkreis Starnberg, um dort nach schweren Regenfällen Keller auszupumpen und Häuser vor einem über die Ufer tretenden Bach zu schützen. Beim Füllen von Sandsäcken und Bauen von Schutzdämmen lernen die Kameraden ein neues Eins gebiet kennen und leisten gute Nachbarschaftshilfe.

Ins September 1999 findet wieder eine Abschnittsübung in Neuried statt, bei der unsere altehrwürdige Nikolauskirche als Übungsobjekt ausgewählt wird.

2000-2004

Bei den Neuwahlen im Jahr 2000 werden Kommandant Michael Denner und 1. Vorsitzender Guido Lechner in ihren Ämtern bestätigt. Für den aus persönlichen Gründen scheidenden Emil Saal wird Werner Sperr als Kornmandantenstellvertreter gewählt. Sein Bruder Peter Sperr wird Schriftführer und Ralf Rapien 2. Vorsitzender.

Am 10.02.2000 ist es endlich soweit: Das Richtfest für das neue Gerätehaus kann gefeiert werden. Und dass die Feuerwehr nicht Selbstzweck ist, sondern Aufgabe der Gemeinde und für den Bürger, belegt ein schwerer Verkehrsunfall mit Todesfolge an diesem Tag. Einige Kameraden kommen erst aus dem Einsatz zurück, als die Festreden längst vorbei sind.

Im gleichen Jahr gelingt es der Vorstandschaft für den Feuerwehrverein einen aus Spenden finanzierten Mercedes-Bus zu beschaffen, insbesondere um bei der immer anspruchsvoller werdenden Jugendarbeit und Ausbildung mobil zu sein.

Außerdem werden im Jahr 2000 von den Kameraden 111 Einsätze bewältigt.

Am 18. und 19. Mai 2001 zieht die Freiwillige Feuerwehr Neuried in das neue Feuerwehrgerätehaus am Floriansbogen 1 um; mit einem Fackelumzug am 20. Mai wird der Umzug unter reger Beteiligung der Bevölkerung symbolisch abgeschlossen – „Der Letzte macht im alten Feuerwehrhaus das Licht aus“.

Die Jahreshauptversammlung 2001 wird dann erst Ende Juni aber bereits im neuen Gerätehaus abgehalten.

In diesem Jahr gilt es mit 139 wieder besonders viele Einsätze zu bewältigen. Die Aufgaben der Feuerwehr nehmen zu und im Dezember wird ein Mercedes-Kastenwagen als Versorger beschafft.

In der Jahreshauptversammlung 2002 wird Martin Weiß zum zweiten Vorsitzenden gewählt; er löst damit Ralf Rapien ab, der sein Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte.

Im Januar 2002 wird dann das Geräthaus endlich geweiht, nachdem der ursprünglich Termin wegen des Anschlages auf das World Trade Center verschoben werden musste.

Doch auch nach der Einweihung muss weiterhin am Gerätehaus gearbeitet werden. So bauen einige Kameraden unter fachkundiger Anleitung des Herstellers eine Atemschutzübungsanlage im Keller des neuen Gerätehauses in ihrer Freizeit ein. Die Gemeinde kann durch diese Eigenleistung eine Menge Geld sparen und die aktiven Atemschutzgeräteträger erhalten die Möglichkeit unter einsatznahen Bedingungen zu üben.

Am 17.08.2002 fährt unsere Wehr dann den bisher am weitesten von Neuried entfernten Einsatz. Mit zwölf Kameraden begibt sich Kommandant Denner nach Sachsen in die Stadt Dessau, um dort vier Tage lang zusammen mit anderen Feuerwehren aus ganz Deutschland eine Hochwasserkatastrophe zu bekämpfen. Nach 34 Jahren im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Neuried wird 2003 das alte Tanklöschfahrzeug durch ein Löschfahrzeug LF 16 CAFS ersetzt.

Vom 19.-23.05.2004 feiert die Freiwillige Feuerwehr Neuried ihr 125-jähriges Gründungsfest.

125 Jahre, in denen sich Menschen für andere Menschen eingesetzt haben und ihnen in ihrer Not geholfen haben.

125 Jahre Brandschutz und technische Hilfeleistung, aber auch 125 Jahre Kameradschaft und Hilfsbereitschaft.

Gerade in unserer hochtechnisierten und schnelllebigen Zeit gilt auch weiterhin unser Motto: „Einer für Alle, Alle für Einen“ Damit wir auch in Zukunft helfen können nach unserem Wahlspruch:


„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“,

Für die letzten 25 Jahre
Guido Lechner, 1. Vorsitzender